„Tupperdor“ ist ein Begriff, der manchen Rauchern schon mal über den Weg gelaufen ist. Vor allem in der US-Zigarren-Community. Ich erkläre euch, was es mit dem DIY-Humidor auf sich hat und warum er eine gute Wahl für eure Zigarrenlagerung sein könnte.
Tupperdor ist ein Kofferwort und setzt sich zusammen aus der Marke Tupperware (bekannt unter anderem für Kunststoff-Behälter) und der Bezeichnung Humidor. Statt Zigarren, wie sonst gewohnt, in einem Holzbehälter zu lagern, nutzt man Kunststoff als Material.
Als ich Tupperdors das erste mal sah, fand ich sie lächerlich. Warum sollte man einen hübschen und durchdachten Holz-Humidor stehen lassen und stattdessen irgendeine Kunststoff-Box verwenden? Nachdem ich mich aber eine Weile mit ihnen beschäftigt habe, verstehe ich ihre Vorteile. Und mittlerweile habe ich selbst zwei Tupperdors im Einsatz.
So funktioniert ein Tupperdor
Ein Humidor hat primär die Aufgabe, eine ideale Umgebung für die Lagerung von Zigarren zu schaffen. Und das wars schon tatsächlich. Das ist die einzige Funktion eines Humidors. Vielleicht macht das verständlich, warum eigentlich ein Humidor nicht unbedingt total ausgeklügelt und komplex sein muss. Seine Aufgabe erfüllt er, indem er die Luftfeuchtigkeit hält und vor großen Temperaturschwankungen schützt.
Ein Tupperdor, also eine luftdicht verschließbare Kunststoff-Box, kann das ebenfalls.
Um ihre Funktion als Humidor zu erfüllen, legt man in den Tupperdor ein passendes Befeuchtungsmittel (z.B. Boveda-Packs*, die ich ebenfalls im Einsatz habe) und dazu die Zigarren. Und schon ist der Tupperdor einatzbereit!
Warum Tupperdor statt Humidor?
Selbst langjährige erfahrene Raucher setzen mittlerweile auf Tupperdors. Und nachdem ich meine eigenen Erfahrungen damit gemacht habe, verstehe ich warum.
Da Tabak aber auch Holz kein „totes“ Material ist, arbeitet es fortwährend. Das Holz nimmt Feuchtigkeit auf und gibt es ab, reagiert auf die Temperatur im Umfeld. Gleiches gilt für die Zigarren, die nicht nicht nur eingelagert werden, um den Rauchzeitpunkt zu verschieben, sondern auch, um zu reifen (Stichwort: Zigarren-Aging).
Ja, ein Holz-Humidor hat den Vorteil, ebenfalls bei der Regulierung der Feuchtigkeit mitwirken zu können und z.B. bei einer zu feuchten Umgebung ein Teil dieser Feuchtigkeit aufnehmen zu können. Aber sie bringen auch die Gefahr von Schimmelbildung mit sich. Ebenso sind sie nicht komplett luftdicht, was zu einem schnelleren Verbrauch von Feuchtigkeitsreglern führt.
Tupperdors sind hier in vielen Dingen einfacher. Sie…
- benötigen keine Vorbereitung (kein sogenanntes Seasoning)
- haben kein Problem mit Schimmelbildung
- halten Luftfeuchtigkeit stabiler
Zuletzt, und das dürfte vor allem für Zigarren-Raucher mit einem großen Sortiment interessant sein, sind Tupperdors so unglaublich viel günstiger, als Holz-Humidore. Mein erster Holz-Humidor hat etwa 50 Euro gekostet und ist sehr klein. Das nächste Modell, das ich überlege zu kaufen, kostet um die 160 Euro. Gute und luftdichte Kunstboxen mit viel Stauraum sind für unter 20 Euro zu haben. Das ist einiges an gespartes Geld, was man lieber in Zigarren investieren kann.
Ich schreibe bewusst, dass ich bzgl. dem nächsten Holz-Humidor noch überlege. Es wäre einiges an Geld im Vergleich zu einem Tupperdor. Aber: Ich mag einfach die Optik von Holz-Humidoren und finde sie machen sich wunderschön.
Mein Tupperdor vorgestellt
Meine beiden Tupperdore sind eigentlich eher aus der Not geboren. Ich hatte ein Problem mit meinem bisherigen Humidor und musste ihn für einige Zeit aus dem Spiel nehmen. Wohin aber nur mit den darin befindlichen Zigarren? Wie wäre es mit dem Tupperdor. Eine Kunststoffbox aus der Küche wurde ihrer Funktion beraubt und mit den Zigarren gefüllt. Dazu kam ein Boveda-Pack* dazu – fertig war der Tupperdor.
Da ich einige Tage später eine größere Zigarrenbestellung machte, folgte schnell der zweite Tupperdor (diesmal eigens für diesen Zweck gekauft). Auch hier kamen Feuchtigkeits-Packs zum Einsatz.
Wie du dir einen eigenen Tupperdor baust
Hier versuche ich zu erklären, wie du zu einem eigenen Tupperdor gelangst.
Die Einkaufsliste
Für einen Tupperdor benötigst du nur wenige Bestandteile.
- Verschließbare Kunststoffbox (ich habe z.B. diese hier* im Einsatz)
- Feuchtigkeitsspender (z.B. Boveda-Pack*)
- Um sicher zu sein bzgl. der Luftfeuchtigkeit ein Hygrometer*
Den Tupperdor einrichten
Sobald du die Kunststoffbox hast, empfiehlt es sich sie zu lüften. Je nach Box ist das vielleicht nicht notwendig, aber auf Nummer sicher zu gehen und sie 24 Stunden geöffnet zu lassen ist empfehlenswert.
Danach kannst du auch schon die Zigarren in den Tupperdor legen und dazu den / die Boveda-Packs (wie viele du benötigst hängt von der Menge an Zigarren sowie der Größe der Kunststoffbox ab).
Es ist sinnvoll den Tupperdor etwa einmal wöchentlich für paar Minuten zu lüften, ebenso die Zigarren einmal im Monat umzusortieren. Letzteres ist sinnvoll, da so die Zigarren gleich viel Feuchtigkeit erhalten.