Erfahrungsbericht: Ich und mein neues iPad Pro 2018 11″

In den letzten Monaten nutzte ich das 9,7″ iPad aus 2018 (das erste, das in „günstig“ einen Apple Pencil unterstützte). Kürzlich habe ich mich dann entschlossen, es sei Zeit eine Stufe höher zu gehen: Heute stelle ich ich das iPad Pro 2018 mit 11 Zoll vor.

Bevor ich euch erzähle, wie es ist mit dem neuen iPad, hier einmal ein paar Fakten zum Gerät selbst (für alle Fans, die die Daten sowieso schon kennen, geht es einen Abschnitt weiter).

Hinweis: In dem Artikel geht es um das iPad Pro 2018 11″ mit 64 GB und WLAN.

Die wichtigsten Fakten

Das iPad Pro 2018 11″ hat folgende Ausstattung:

Stark präsent

  • Face ID (das iPad unkompliziert mit dem Gesicht entriegeln statt Code oder Fingerabdruck)
  • 11 Zoll großes Display (knapp 28 Zentimeter, 2388 x 1668 Pixel Auflösung)
  • 12 Megapixel Kamera
  • 4K Videoaufnahmen
  • Arbeitet mit dem Apple Pencil der 2. Generation
  • 468 Gramm schwer
  • 4 Lautsprecher für Stereo-Sound
  • Weiterhin 10 Stunden Akku-Laufzeit beim Surfen im Web

Im Hintergrund

  • USB-C-Anschluss
  • Kommt mit mindestens 64 GB (bis maximal 1 TB)
  • True Tone Display

Die Geschichte vor dem Wechsel

Ich bin ein Power-User was das iPad angeht und habe es häufig mehrere Stunden täglich im Einsatz. Was für einen Koch die Küche ist, für den Künstler seine Pinsel, Papiere und Farben, das ist für mich häufig das iPad.

Mein bisheriges Setup

Eine berechtigte Frage: Warum von dem iPad 2018 mit 9,7 Zoll (das erst vor einigen Monaten veröffentlicht wurde) auf das neue Modell wechseln?

Ich habe lange überlegt ob es lohnt und warum ich es tun sollte. Rausgekommen ist dabei letztendlich eine Pro- und Contra-Liste, bei der die Pro-Seite gewonnen hat.

Auch wenn das iPad 2018 mit 9,7 Zoll gut funktionierte, so merkte man schon nach einigen wenigen Updates, dass das Tablet eine Spar-Version ist. Im Innern läuft ein A10 Fusion Chip, im iPad Pro 2018 11″ ein A12X Bionic Chip. Der A10 wurde im iPhone 7 verwendet (2016 vorgestellt und damit über 2 Jahre alt).

Je nachdem welchen Benchmark man anschaut, stellt man bei den Ergebnissen eine mehr als verdoppelte Leistungfest. Und das merkt man.

Apps starten auf dem iPad Pro 2018 11″ schneller, Animationen werden flüssiger angezeigt, auch der Akku ist durch den leistungsstärkeren Prozessor (da dieser weniger arbeiten muss) gefühlt ausdauernder.

Für mich war klar: 2019 muss es ein neues iPad geben, wenn ich damit weiterhin flüssig und ohne Probleme arbeiten will. Da ich das iPad nicht nur für Freizeit nutze, ist mir ein flüssiges Arbeiten sehr wichtig. Das, so mein Eindruck, hilft mir dabei motiviert zu bleiben.

Meine ersten Tage mit dem neuen iPad

Meine ersten Tag mit dem neuen iPad waren von den genutzten Funktionen recht ähnlich, wenn auch andere Workflows dahinter standen. Was mir am meisten auffiel:

  • Entsperrung per Face-ID: Ich liebe es einfach nur das iPad anzusehen und das Gerät entriegelt sich. Das merke ich besonders, wenn ich im Web surfe und Passwörter abgefragt werden. Mein Gesicht wird kurz verifiziert und schon werden die Passwörter übertragen. Keine großen Änderungen, aber spürbare.
  • Stereo-Sound: Ich hatte mich daran gewöhnt, dass das iPad 2018 mit 9,7″ nur aus der einen Seite Sound gab. Mit Stereo-Sound ist alles… besser! Sogar der Wecker.
  • Größeres Display: Bei manchen Apps merkt man es mehr als bei anderen: Die Display-Größe. Ich arbeite recht viel mit dem Apple Pencil und merke bei Skizzen und Notizen in den dazugehörigen Apps, das ich gefühlt weniger hinein- und wieder herauszoomen muss.
  • Apple Pencil der 2. Generation: Ich muss zugeben, noch habe ich mich nicht komplett daran gewöhnt. Besonders in den ersten Tagen musste ich immer wieder innehalten: Per Apple Pencil auf das gewünschte Werkzeug tippen? Oder den Apple Pencil antippen und so automatisch wechseln? 
  • Kein Home-Button mehr: Oh ja, man spürt, dass der Home-Button fehlt. Kein Knopf, über den man immer zum Home-Screen zurückkommt. Stattdessen Gesten, an die man sich gewöhnen muss.

Generell merke ich nach den ersten Tagen, wie sehr ich es liebe wieder mit flüssiger Leistung arbeiten zu können. Verkürzte Ladezeiten beim Arbeiten mit Apps, kein Neustarten von Anwendungen, wenn ich mal zwischen mehreren Wechsel und der Arbeitsspeicher leer ist. 

Ich weiß, die Aufnahme lässt zu wünschen übrig. Ich wollte euch nur einmal gerne die Sensoren zeigen. Wenn ich mich nicht irre finden sich hier der Projektor für Face ID, Kamera, Umgebungslichtsensor und eine zusätzliche Kamera für Face ID (da bin ich mir nicht sicher, aber ich meine die wurde installiert, um für eine bessere Gesichtserkennung bei schlechten Lichtverhältnissen zu sorgen)

Woran ich mich gewöhnen muss, ist die Tastatur auf dem Bildschirm. Dafür werde ich noch etwas brauchen.

Nie wieder Apple Pencil suchen und laden

Ich LIEBE den magnetischen Apple Pencil.

Ihr wisst nicht wie häufig ich den Apple Pencil bei meinem bisherigen iPad gesucht habe. Immer lag er irgendwo und ich musste mir genau überlegen, wo ich ihn lagerte, wenn ich nicht jeden Tag durch die ganze Wohnung gehen wollte.

Hinzu kam, dass das Apple Smart Cover keine Ablage für den Apple Pencil hat. Bedeutete für den Transport, dass ich den Stift in der Jacke, Jeans oder sonstwo mitnehmen musste.

Aber jetzt – einfach nur wundervoll! Ich lege den Apple Pencil der 2. Generation an die Seite des iPads und schon ist er magnetisch verankert. Das Highlight: Er lädt zudem! Ich muss ihn nie wieder anschließen, er ist IMMER voll. Und wenn ich schreibe immer, dann meine ich immer. 

Ihr merkt, ich liebe das.

Was aber jetzt spannend wird: Bislang benutzte ich das iPad gerne im Querformat so, dass die Längsseite mit dem Smart Cover oben war. Das ist jetzt nicht mehr möglich, da der Apple Pencil nun eine Seite blockiert. Aktuell lege ich ihn manchmal zur Seite. Ich glaube aber mir einfach nur angewöhnen zu müssen, die andere Seite zu benutzen.

Einige Worte zum Smart Cover

Ich liebe das Smart Cover von Apple! Anders als beim iPad mit 9,7″ von 2018 bedeckt es endlich auch die Rückseite des Geräts. 

Ohne Smart Cover hätte ich das iPad Pro 2018 11″ vermutlich nicht genommen. Die Kamera steht etwas vom Rest des Tablets ab und würde daher kein flaches Aufliegen erlauben – eine Position, die ich häufig z.B. beim Schreiben von Notizen verwende.

Hier gut zu sehen, die abstehende Kamera des iPad Pro 2018 11″.

Irritierend: Apps per Power-Button freigeben

Es gibt eine Sache, die mich beim iPad Pro 11″ 2018 irritiert: Die Freigabe von App-Downloads. Schaut selbst im Bild oben links:

Tatsächlich muss man, wenn man kostenfreie Apps downloaden will, diesen Wunsch mit einem doppelten Drücken des Power-Buttons bestätigen.

Wer zuvor Touch ID genutzt hat weiß, dass das sonst nicht der Fall war. Man hat den Button für den Download getippt, den Finger zur Verifizierung aufgelegt und schon wurde die App heruntergeladen.

Dieser zusätzliche Schritt ist notwendig, weil das Auflegen des Fingers auf den Touch-ID-Sensor eine bewusste Handlung ist, das Scannen des Gesichts durch Face ID hingegen nicht. Bedeutet: Sollte ich auf den Download-Button getippt habe, würde Face ID kurz mein Gesicht verifizieren und schon mit dem Download beginne. Das wird zum Problem, wenn ich den Button unabsichtlich antippe. Daher der Weg über den Power-Button.

Gedanken zu den Kosten

Das iPad Pro 2018 mit 11 Zoll kostet in der Basis-Version 879 Euro. Damit distanziert es sich weit vom günstigen 2018er iPad, das aktuell überschaubare 349 Euro kostet (mehr als 530 Euro Differenz).

Hinzu kommen dann nochmal Kosten für den Apple Pencil (2. Generation) und ein passendes Cover. In der Übersicht:

Apple iPad Pro 2018 11″879 €
Apple Pencil (2. Generation)135 €
Smart Cover89 €
Verkauf des alten iPads + Zubehör-213 €
Summe890 €

Bei der Summe die wichtige Frage: 

Hat sich der Wechsel gelohnt?

Für alle, die mit der kurzen Antwort zufrieden sind: Ja!

Die ausführlichere Variante: Der Mehrpreis ist schon enorm. Doppelt so viel ausgeben für ein Gerät, das man bereits zuvor hatte? 

Ich glaube hätte ich das iPad Pro aus dem Vorjahr gehabt, hätte sich der Wechsel nicht gelohnt. Das iPad Pro aus 2017 arbeitet mit dem A10X Fusion Chip, der etwas schneller ist als von dem iPad 9,7″ aus 2018. Vielleicht hätte man hier die fehlende Leistung nicht so sehr gespürt.

Ein Wechsel wäre dann nächstes Jahr aber vielleicht trotzdem dran gewesen. Mit dem nächsten iOS hätte auch die Leistung des 2017er iPad Pros nachgelassen und man hätte deutliche Unterschiede gespürt. Dann wäre es aber vermutlich das iPad Pro 2019 geworden :-).

Ein ergänzender Gedanke: Ich liebe das iPad, ja, und am liebsten würde ich immer das aktuellste Modell haben. Wäre es aber nur für meine Freizeit da (Online-Shopping, Spiele & Co), hätte sich der Umstieg für mich nicht gelohnt. Der Einsatz für die Arbeit ist auch der Grund, warum ich auch noch nach Jahren einiges an Geld für einen Mac ausgebe, obwohl Windows-Computer mittlerweile an Leistungen nachgeholt haben und weiterhin um einiges günstiger sind.

Ich werde euch in den kommenden Wochen voraussichtlich nochmal einen Langzeitbericht fertig machen. Mal sehen wie ich zu dem Wechsel dann stehe.

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